Technical Rider? Was, wieso und wie?

    1. Was ist ein Technical Rider?

      Der Technical Rider (oder Tech Rider) ist der technische Steckbrief einer Band / eines Solo-Acts. Dieser dient dem Veranstalter und dessen Ton-, Licht- und Bühnen-Technikern als Anleitung für euren Auftritt. Daher ist die Abgabe eines Technical Riders oftmals Voraussetzung für einen Auftritt. Es empfiehlt sich also auch bei kleinen Bandgrößen einen Technical Rider zu erstellen.

      Eine Word-Vorlage findet ihr hier: Technical Rider Vorlage

    2. Was beinhaltet der Tech Rider?

      • Besetzung und Travelparty (Wie groß ist die gesamte Travelparty und wie gliedert sich diese auf? D.h. wie viele Musiker (und deren Funktionen), Ton- bzw. Lichtechniker, Manager und sonstige Personen habt ihr dabei?)
      • Kanalbelegung (Was muss wie verstärkt bzw. abgenommen werden?)image008
        Üblicherweise in entsprechender Reihenfolge (Schlagzeug, Bass, Keys, Gitarre, Vocals … ). Angaben wie „Mic“ oder „Insert“ können optional bzw. Wunschangaben sein. Es handelt sich zumeist um das maximale Setup, ggf. muss sich an den Veranstaltungsort und die vorhandene Technik angepasst werden.
      • Stageplan (Wo befindet sich was auf der Bühne? Wie groß muss Bühne mindestens sein?)

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      • Neben den Instrumenten-, Mikrofon- und Verstärkerpositionen können noch die Anzahl und Position der Monitore und Steckdosen bestimmt werden. Falls Lampen oder zusätzliche Bühnenaufbauten vorgesehen sind, sollten diese samt Mindestgröße der Bühne ebenfalls vermerkt werden. Zumeist genügt eine simple Grafik wie oben gezeigt. Es gibt allerdings auch professionelle Software (siehe unten).
      • Telefonnummer für Rücksprachen mit dem örtlichen Techniker.
      • Falls notwendig: Informationen zur Lichtshow, eigener Lichttechnik, speziellen Effekten usw.
      • Mittlerweile ist es bei kleineren Produktionen nicht unüblich zusammen mit dem Tech Rider eine Art Band Rider zu verschicken. Darin werden noch weitere Details und Anforderungen geklärt. Zu den wichtigsten Informationen zählt hier der Catering Rider. Dieser sollte realistische (!) Verpflegungswünsche für die Crew Mitglieder beinhalten. Außerdem Informationen über Allergien, Anzahl an Vegetariern und Veganern. Darüber hinaus können im Vorfeld noch Übernachtungssituation, Parkplätze sowie weitere Backstage-Anforderungen (Duschen, WLAN, etc.) geklärt werden. Je nach Länge und Ausführlichkeit werden diese Dokumente auch gerne getrennt.
    3. Generell

  • Der Tech Rider ist eine Art Maximalvorstellung, um die bestmöglichen Bedingungen für euren Auftritt zu schaffen. Allerdings muss man sich gerade bei kleineren Club kompromissbereit zeigen und an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
  • Je genauer und übersichtlicher euer Rider gestaltet ist, desto einfacher macht ihr es dem Veranstalter. Dadurch erhöht ihr natürlich die Chance, dass eure Anforderungen erfüllt werden. D.h. schön designte Rider mögen ansprechend aussehen, aber von den wichtigen Informationen ablenken.
  • Den Rider im Vorfeld immer mit dem Veranstalter besprechen und absegnen lassen!
  • Es macht Sinn, den Rider in Papierform zum Auftritt mitzubringen.
  • Der TR muss regelmäßig aktualisiert werden. Es ist sehr undankbar für den Techniker vor Ort, wenn er unnötige Vorarbeit erbringt und dann bei der Ankunft der Band feststellt, dass sich das Setup komplett geändert hat.
  • Im Internet kursieren viele Tech Rider, die einen interessanten Input für den eigenen Rider liefern können.
  • Zudem gibt es mittlerweile einige kostenfreie Online-Tools, die bei der Erstellung helfen können:
  • Eine gewisse Dankbarkeit und „Demut“ schadet oft nicht :).

 

Fällt euch etwas zu diesem Thema ein oder würdet ihr gerne etwas hinzufügen? Braucht ihr Hilfe bei der Erstellung eines Technical Riders? Meldet euch :).

 

 


Online Fortbildung: Vortrag: Barrierefreie Kommunikation am 14. Juni von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr

14. Juni // Kostenloser digitaler Vortrag: Barrierefreie Kommunikation

Online Fortbildung: Vortrag: Barrierefreie Kommunikation am 14. Juni von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr

 

Montag, 14. Juni 2021 / 10.00 – 13.00 Uhr

Vortrag: “Barrierefreie Kommunikation”

Bei Barrierefreiheit denken viele Veranstaltende immer noch nur an Rollstühle, Rampen und barrierefreie Toiletten. Aber spätestens seit der Digitalisierung haben sich Kommunikations-Ebenen eröffnet, die es gilt zugänglich für alle Menschen zu gestalten. Leider passiert das noch nicht ausreichend, obwohl für Menschen mit Sinneseinschränkungen barrierefreie Informationen unverzichtbar für ihre kulturelle Teilhabe sind. Dazu gehört barrierefreier SocialMedia-Content für Blinde genauso, wie Informationen in Leichter Sprache für Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten und der Einsatz von Gebärdensprache und Untertiteln für taube Menschen.

Medienaffine Expert:innen in eigener Sache zeigen praxisorientiert auf, welche Maßnahmen in der Kulturarbeit ergriffen werden können, um durch sensible Kommunikation Teilhabe und Inklusion zu fördern. Im Anschluss an die Vorträge folgt eine offene Fragerunde.

Zu Gast:

Heiko Kunert (#Barrierefrei Posten)

Wille Felix Zante (Journalist)

Natalie Dedreux & Anne Leichtfuß (Kulturmagazin Ohrenkuss)

 

Kostenlose Anmeldung per Mail an inklusion@pop-rot-weiss.de

Bei Bedarf einer Kommunikations-Assistenz in Leichter Sprache oder Gebärdensprachdolmetschung bitte einen Hinweis in der Anmeldung vermerken.


Warum bieten wir diese Workshops an?

“Artikel 30 verpflichtet die Staaten, dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinderung gleichberechtigt an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten teilnehmen können.” (UN-Behindertenrechtskonvention)

Über gesetzliche Bestimmungen hinaus, sollten Barrierefreiheit und Inklusion in der öffentlichen und privaten Kulturarbeit zu den Mindestanforderungen von Veranstaltungen gehören. An der Bereitschaft der Kulturschaffenden liegt es selten. Viel mehr wissen Veranstaltende oft nicht so genau, welche konkreten Maßnahmen sie ergreifen können und wie sie diese an die Zielgruppe der Gäste mit Behinderung kommunizieren sollen. In diesem Prozess ist die aktive Einbindung von Menschen mit Behinderung als Expert:innen in eigener Sache unabdingbar.

Nach dem Leitsatz “Nicht ohne uns über uns” möchten wir diesen Ansatz bei unserer Fortbildungsreihe “Barrierefreie Kulturarbeit” vermitteln und laden Expert:innen ein, die aufzeigen, welche Faktoren und Maßnahmen für ihre selbstbestimmte Teilhabe an Kulturangeboten entscheidend sind. Durch praxisnahe Beispiele geben unsere Referent:innen Tipps, wie eine barrierefreie Veranstaltung gelingen und erst auf dieser Ebene Inklusion umgesetzt werden kann. Die dreiteilige Online-Fortbildungsreihe findet im Rahmen der 5. POP FÜR ALLE-Kampagne des Bezirk Mittelfranken / Pop! Rot Weiss statt.

Die Teilnahme ist kostenlos.


Wie kommt meine Musik zu Spotify, Apple Music, Deezer, Amazon etc. ?

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Streaming ist nach wie vor nicht unumstritten, birgt aber tatsächlich viele Chancen für D.I.Y-Künstler*innen bzw. die D.I.Y.-Band. So ist neben der globalen Verfügbarkeit, der Aussicht auf günstige Playlist-Platzierungen auch der finanzielle Aspekt entgegen der populären Meinung nicht zu vernachlässigen. Natürlich mag der einzelne Stream nicht viel abwerfen und das Auszahlungsmodell ist alles andere als fair, aber in Summe und bei voller „Kontrolle“ des Vertriebs kann dennoch einiges dabei rausspringen. Vor allem dann, wenn der Sprung in eine kuratierte Playlist geglückt ist. Auf diese Weise haben bereits einige lokale Bands mehrere 100.000 Streams zusammentragen können. Dadurch konnten auch Acts ohne Label und viel Promoarbeit sehr viele neue Hörer*innen erreichen. Und das freut dann letztlich die Bandkasse. Zudem bietet ein über die Jahre aufgebauter Katalog langfristige Einnahme-Möglichkeiten. Ein vor 10 Jahren veröffentlichter Song wirft pro Stream genauso viel ab, wie ein brandneuer Song. Es ist also nicht alles komplett schlecht an dem Medium "Steaming". Aber wie kommt denn nun eigentlich die eigene Musik auf die hiesigen Streaming- und Download-Portale?

Die Antwort: Content Aggregatoren! Diese sind mehr oder weniger Online-Vertriebe und dienen als Bindeglied zwischen den Streaming- bzw. Download-Plattformen und euch. Sie übernehmen den Verwaltungs- sowie Organisationsaufwand, überprüfen Copyrights und platzieren euch letztlich auf den verschiedenen Stores. Dafür verlangen die verschiedenen Anbieter allerdings Geld oder behalten einen Teil der Einnahmen ein. Die Modelle sind hier ganz unterschiedlich und können individuell Sinn ergeben oder auch nicht. Im Folgenden findet ihr eine kurze Übersicht über die Modelle der gängigen Anbieter.

Anbieter (Stand 31.05.2021):

  1. RecordJet

    RecordJet bietet zwei standardisierte Tarife und einen individuellen Deal an:
    Basic: Ihr bekommt 90% der Einnahmen (Wichtig: Die Streaming- bzw. Downloadportale ziehen auch noch ihren Anteil ab) und zahlt einmalig 19€ für eine Single, 29€ für eine EP und 39€ für ein Album.
    Premium: Hier bekommt ihr 100% der Einnahmen, zahlt allerdings jährlich eine Gebühr. 9€ für eine Single, 19€ für eine EP und 29€ für ein Album.
    First Class: Hier schreibt RecordJet „Individuelle Deals inklusive vieler Upgrades, Volumentarife, etc.“ und weiter „überlege dir dein Wunschpreismodell und lasse uns wissen, was der Deal deiner Träume ist.“. Außerdem werden weitere Möglichkeiten, wie Store-Promotion, Labelcode und Physischer Vertrieb angeboten. Weitere Informationen können entsprechend individuell erfragt werden.

  2. Tunecore

    Der US-Anbieter hält nur ein Preismodell bereit:
    Ihr bekommt 100% der Einnahmen, zahlt aber jährlich eine Gebühr.
    9,99€ für eine Single, 29,99€ für ein Album im ersten Jahr, 49,99€ pro Folgejahr.Zudem kann Tunecore auch als Musikverlag agieren und so Copyright-Tantiemen (bspw. von YouTube) eintreiben. Hier behält man 90% der Tantiemen. Sollte das „Kreativteam“ euren Song anderweitig unterbringen, z.B. in Werbung oder Film, dann behält Tunecore eine 20%ig Vermittlungsprovision ein. Scheinbar funktioniert der Service auch ohne GEMA-Mitgliedschaft. Hier liegen allerdings noch keine Erfahrungsberichte vor. Weitere Informationen werden dankbar angenommen (kontakt@meandreas.com).

  3. Spinnup

    Spinnup bietet ebenfalls nur ein Modell an:
    100% der Einnahmen, 9,99€ jährlich für eine Single, 19,99€ für eine EP (3-6 Tracks) und 39,99€ pro Jahr für ein Album (7-25 Tracks).Spinnup wurde von Universal Music gegründet und wirbt neben dem Musikvertrieb noch mit ihrem Scouting-System. „Jeden Monat kannst du deine Musik an bis zu 3 Talent Scouts "pushen", um deren Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Scouts hören sich so viel Musik an, wie nur irgendwie möglich und können den Künstlern Feedback geben.“ Auf diese Weise wurden laut Angaben von Spinnup bereits einige Bands und Künstler mit Plattenverträgen von Universal ausgestattet. Zudem versucht Spinnup mit eigenen Showcase-Veranstaltungen auf sich und ihre Künstler aufmerksam zu machen.

  4. CD Baby

    Das D.I.Y.-Urgestein (1998) aus den USA hält aktuell zwei Preismodelle bereit:
    Standard: 9,95$ für eine Single, 29$ für ein Album.  Zudem behält CD Baby 9% der Einnahmen ein.
    Pro: 29,95$ pro Single, 69$ pro Album. Bei der Pro-Variante werden analog zum Musikverlag von Tunecore Copyright-Tantiemen erfasst und ausbezahlt.

  5. iMusician

    Der Schweizer Anbieter geht mit drei Modellen ins Rennen:
    Starter: 9€ Single, 19€ EP, 29€ Album bei 30% Kommission
    Regular: 19€ Single, 29€ EP, 39€ Album bei 15% Kommission
    Rockstar: 39€ Single, 79€ EP, 99€ Album bei 0% Kommission

    Darüber hinaus bietet iMusician noch weitere Premium-Vorteile an, wie z.B. Vorbestellung via iTunes und  YouTube-Content ID, eigener Labelname, Telefonischer Support, Expressauslieferung und Promotion.

  6. Feiyr

    Die günstigsten Festpreise bietet eindeutig Feiyr an:
    2,36€ kostet eine Veröffentlichung. Dabei ist egal ob Single, EP oder Album. Allerdings müssen dafür 20% der Einnahmen abgegeben werden. Die Konto-Aktivierung kostet zuvor 9,90€, wird aber erst fällig, sobald etwas veröffentlicht wird.

  7. Distro Kid

    Distro Kid bietet ein einfaches aber attraktives Angebot: 19,99$ im Jahr für beliebig viele Releases, bei 0% Kommission.

Zusammenfassend die jeweils günstigsten Tarife in der Übersicht:

 

RecordJet TuneCore Spinnup CD Baby iMusician Feiyr Distro Kid

Single

19€ 9€ / Jahr 9,99€ / Jahr

9,95$

9€ 2,36€ Einmalig 19,99$ pro Jahr für unbegrenzt viele Releases
EP

29€

19,99 / Jahr

19€

2,36€
Album 39€ 29e / 1. Jahr

49e / Jahr

39,99 / Jahr

29$

29€

2,36€

Kommission 0% 0% 0% 9% 30% 20% + einmalig 9,90€

0%

Natürlich muss der Preis - auch wenn die Tabelle eine deutliche Sprache spricht - nicht der einzige Faktor bei der Entscheidung für einen Anbieter sein. Viele der Vertriebe bieten neben dem tatsächlichen Angebot der Musik noch weitere Services an. Von Vorbestellungs-Möglichkeiten und YouTube-Monatarisierung über besondere Platzierungen bei den Stores (bspw. bei iTunes) bis hin zu "Verlagstätigkeiten", sprich der Eintreibung von Copyright-Tantiemen. Zumeist wird dabei jedoch zusätzlich zur Kasse gebeten. Solche Zusatzleistungen können natürlich individuell Sinn machen, sind aber letztlich oft nicht ausschlaggebend für den Erfolg der Veröffentlichung. In hiesigen Foren liest man diesbezüglich vermehrt die Beschwerden einiger Nutzer, dass beispielsweise gebuchte Promo-Pakete wenig bis gar keine Auswirkungen auf Klick- bzw. Downloadzahlen hatten und haben. Zudem wird moniert, dass fristgerechte Zahlungen ausbleiben, selbst-getätigte (und damit sichere) Käufe nicht in der Abrechnung auf auftauchen und es Probleme mit dem Kundenservice gibt. Diese Anbieter wurden allerdings bei dieser Übersicht ausgespart.

Aber auch die größten Anbieter im Felde, TuneCore und CD Baby, sehen sich aktuell häufig Kritik wegen der vergleichsweise teuren Preis ausgesetzt. Demgegenüber können beide Anbieter aber den großen Vorteil für sich verbuchen, dass sie aufgrund ihrer (Markt-)Positionen auch langfristig keine existenziellen Probleme befürchten müssen. Das heißt eure Releases sind "sicher". Das können die "kleinen" Anbieter leider nicht von sich behaupten. Was im Falle einer Insolvenz passiert, ist hier oft unklar. Kürzlich wurde beispielsweise der Anbieter Zimbalam von TuneCore geschluckt, wodurch insbesondere UK-Kunden mit komplett anderen Preisen und Modellen konfrontiert wurden. Aus diesem Grund mussten viele Alben und Songs zwangsläufig entfernt und teilweise anderweitig neu hochgeladen werden. Nicht nur Klickzahlen gingen durch diese Prozedur verloren, sondern auch günstige Platzierungen in Playlists. Dieser Sicherheitsaspekt sollte daher auch nicht außer Acht gelassen werden.

Aus diesen Gründen kann keine klare und allgemein gültige Empfehlung ausgesprochen werden. Gerne können wir aber gemeinsam das für euch beste Angebot erarbeiten. Vielleicht habt ihr noch weitere oder andere Erfahrungen gemacht. Gerne nehme ich diese hier auf :).  Meldet euch :).

Links zu diesem Thema:

Wie ihr euer Spotify-Profil richtig pflegt
Hier noch ein interessanter Artikel samt Übersicht über weitere US-Anbieter
Der vollständige Bericht über die Zimbalam-Übernahme
Wie viel verdient man auf Spotify?


POP! CAST Folge 4

POP! Cast #4 - "Ist Streaming das neue Live?"

POP! Cast #4 - Ist Streaming das neue Live?"

POP! CAST

“Der Sommer wird gut!”, so sagt zumindest Prophet Lauterbach. Das heißt wohl auch, dass wir in absehbarer Zeit auf die Bühnen zurückkehren können. Trotzdem werden uns Livestreams vermutlich auch nach der Pandemie begleiten. Oder? War wirklich alles schlecht daran?

Natürlich sind wir uns einig: Livestreams können niemals Musikveranstaltungen in Präsenz ersetzen. Es geht da schlicht um mehr als nur den gemeinsamen Musikkonsum. Soziale Interaktion, das gemeinsame Bier mit Freund*innen, die Eigendynamik die Clubnächte entwickeln können etc. Aber können Livestreams nicht ein Medium zum Schließen von Lücken werden? Nicht jeder Mensch kann auf ein Konzert gehen, obwohl er oder sie trotzdem gerne Livemusik hören möchte. Ist die direkte Interaktion mit Streaming-Zuschauern nicht auch interessant für uns Musiker*innen? Eröffnet uns dieses Format nicht auch weitere … Formate?

All das diskutieren wir mit vier wundervollen Gästen, live aus dem Kopf und Kragen in Fürth, bei denen wir uns recht herzlich für die Einladung und die technische Betreuung bedanken. Entstanden ist ein kurzweiliges Gespräch, welches wir ein wenig komprimiert und kommentiert als Podcast zusammengefasst haben. Aber hört selbst … :).

POP! Cast #4 auf Spotify 


Stimmungsbild der mittelfränkischen Musikszene. Eure Stimme ist uns wichtig!

Umfrage: Stimmungsbild der mittelfränkischen Musikszene

Stimmungsbild der mittelfränkischen Musikszene. Eure Stimme ist uns wichtig!

Liebe Musiker*innen,

am 17. Juni findet der nächste Kulturausschuss des Bezirk Mittelfranken statt. Dafür möchten wir ein Stimmungsbild der mittelfränkischen Musiker*innen erstellen, das wir dort der Politik vorstellen möchten. Mit vielen von euch sind wir bereits seit Monaten im Gespräch, haben gemeinsam viele Fragen zu Hilfsprogrammen klären können und blicken einigermaßen optimistisch in den Herbst. Um ein möglichst repräsentatives Bild abgeben zu können, möchten wir aber nun von euch direkt (und natürlich anonym) hören, wie ihr denkt.

Vielen Dank im Voraus!

Falls ihr weitere Fragen habt oder sonstige Anmerkungen loswerden möchtet, schreibt uns gerne eine Mail

kontakt@pop-rot-weiss.de


POP FÜR ALLE MAGAZIN - HERZLICH WILLKOMMEN

Das POP FÜR ALLE-Magazin 2021 herunterladen

Liebe Leserinnen

unsere mittelfränkische Inklusions-Kampagne POP FÜR ALLE geht dieses Jahr tatsächlich schon in die 5. Runde. Eigentlich ein perfekter Anlass, um dieses Jubiläum mit einem barrierefreien Festival zu feiern. Aber das heben wir uns aus bekannten Gründen für nächstes Jahr auf. Spätestens dann treffen wir uns hoffentlich alle wieder, im echten Leben und nicht nur am Bildschirm.

Wir freuen uns jetzt schon darauf – denn ist es doch vor allem die persönliche Begegnung, die Inklusion ermöglicht!

Fünf Jahre “POP FÜR ALLE” heißt auch fünf Jahre dasselbe Ziel: Gemeinsam mit Akteur:innen der Inklusions- und Kulturarbeit das Kulturprogramm in Mittelfranken inklusiver gestalten! Das bedeutet vor allem Barrieren abbauen, aber auch neue Zugänge schaffen. Diese Ziele haben wir in der Vergangenheit mit vielen lokalen Veranstaltenden verfolgt und die nachhaltigen Ergebnisse im „Barrierefreien Festivalkalender für Mittelfranken“ präsentiert. Das Kalenderformat wurde letztes Jahr wegen der fehlenden Termine durch unser “POP FÜR ALLE”-Magazin ersetzt, welches aufgrund der positiven Resonanz nun in einer neuen Auflage in Euren Händen liegt bzw. an Eurem Bildschirm erscheint.

An dieser Stelle gilt unser größter Dank den wunderbaren Gastautor:innen, die mit ihren persönlichen Beiträgen ein vielfältiges und inspirierendes Magazin mitgestaltet haben. Statt regionaler Stadtfeste, Konzerte und Festivals stellen wir interessante lokale und überregionale Projekte und Protagonist:innen vor.

Uns ist bewusst, dass viele Veranstaltende gerade mit so einigen Problemen zu kämpfen haben und daher das Thema Barriere-freiheit und Inklusion sicher etwas zu kurz kommt. Deswegen möchten wir ausdrücklich unsere Unterstützung anbieten. Ob Mitarbeiterschulungen, Workshops, sonstige Maßnahmen und Aktionen – wir sind weiterhin für Euch da!

Liebe Grüße aus dem Homeoffice sendet Euch
Andreas Jäger & das POP! ROT WEISS & POP FÜR ALLE -Team

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Auf dem Bild ist Mona Lisa zu sehen, die eine Sprechblase über dem Kopf hat.

Kultur online im Dunkeln - wie geht das?

Kultur online im Dunkeln – wie geht das?

Corona hat uns fest im Griff. Wir sind viel zu Hause. Wir möchten nicht nur arbeiten, sondern auch in der Freizeit Schönes machen. Ohne Lockdown würde ich in ein Museum oder in ein Theater gehen. Im Internet gibt es jetzt immer mehr Kulturangebote.

Kann ich diese aber nutzen, wenn ich die Bilder oder Videos nicht sehen kann? 

Viele Videos gibt es schon mit einer Audiodeskription.
Audiodeskription ist eine Bildbeschreibung zum Anhören. Leider wird das bei Bildern und Ausstellungsstücken noch nicht gemacht. Da sieht man über das Internet oft nur das, was im Museum auch zu sehen ist. Aber eine Beschreibung für blinde Menschen fehlt meistens.

Kultur online im Dunkeln? Wie geht das?

Das ist schade, weil viele Museen in ihren Häusern auch Audioguides haben. Die Audioguides fehlen aber im Internet. Damit ich auch über das Internet an einem Museumsrundgang teilnehmen kann, brauche ich die akustische Beschreibung. Genauso wie Menschen mit einer Hörbehinderung bei einem Video Untertitel und eine Übersetzung in Gebärdensprache brauchen.

Ich hoffe, dass viele Kulturanbieter das bald mehr berücksichtigen.

Ich bin Ina Fischer, blind und arbeite in der Kommune Inklusiv Erlangen.

Erfahre mehr über die Kommune Inklusiv
Auf dem Bild ist Mona Lisa zu sehen, die eine Sprechblase über dem Kopf hat.

Hier sieht man Hansi beim Skateboardfahren am Kornmarkt in Nürnberg. Hansi grindet dabei mit dem Skateboard auf einem Marmorblock. Dabei hat er einen Blindstock in der Hand. Man sieht dass er sehr schnell fährt.

Der Skater mit dem Blindenstock

Ich bin viel in Nürnberg unterwegs und falle oft auf, weil ich mit meinem Blindenstock skate. Deswegen werde ich sehr oft angesprochen, manchmal 4-5 Mal am Tag. Das kann auch mal nerven, weil es oft dieselben Fragen sind. Am meisten nervt es mich, wenn Leute zu mir sagen, dass sie Mitleid mit mir haben. Deswegen habe ich mal einen Film produziert, um dieses komische Bild über mich abzulegen.  

Wenn gerade kein Corona ist, gehe ich gerne auf Festivals (Summer Breeze, Rock Im Park, …) und am liebsten auf Konzerte von lokalen Bands. Generell mal wieder ein Konzert besuchen, ein ordentlicher Moshpit … das fehlt mir grad schon sehr. 

Online-Konzerte sind nicht so meins. Aber ich besuche ab und zu auf Twitch eine Veranstaltung „Künstlerisches Zeichnen“. Das ist cool, weil die Künstlerin da immer gut beschreibt, was passiert und wie und was sie grad zeichnet (Anm. d. R.: Audiodeskription). 

Inklusion muss von beiden Seiten kommen. Ich als Betroffener muss offen sein, mich zu inkludieren. Aber die Gesellschaft muss auch offen dafür sein. Das ist für beide Seiten nicht immer einfach. Ich finde Inklusion ist der richtige Weg, aber manchmal sind besondere Maßnahmen speziell für Menschen mit Behinderung auch wichtig und nötig. Mir hat es immer gut getan viel unter Gleichaltrigen ohne Behinderung zu sein, aber eine Ausbildung an einer Blindenschule war für mich trotzdem wichtig.

Hier sieht man Hansi beim Skateboardfahren am Kornmarkt in Nürnberg. Hansi grindet dabei mit dem Skateboard auf einem Marmorblock. Dabei hat er einen Blindstock in der Hand. Man sieht dass er sehr schnell fährt.
Hansi Interview mit dem CURT MAGAZIN

Hansi Mühlbauer stellt sich vor

Ein herzliches HALLO an ALLE auch von mir! 

Als Experte in eigener Sache begleite ich die diesjährige Kampagne und möchte mich Euch kurz vorstellen: Seit meinem zweiten Lebensjahr bin ich blind. Hauptberuflich arbeite ich als Physio­therapeut. In meiner Freizeit bin ich ein leidenschaftlicher Konzert- und Festival­besucher, Sänger der Nürnberger Band The Dehydrators und Veranstalter des
Rock the Kids Benefiz-Festivals. In meiner Rolle als Experte in eigener Sache möchte ich bei POP FÜR ALLE eine Schnittstelle zwischen Fachstellen und Community sein.

Ich bin Hansi Mühlbauer (41) von der Initiative Barrierefrei Feiern und seit diesem Jahr Teil des POP FÜR ALLE-Teams. 

Ich bin Mickey und begleite Hansi seit 5 Jahren. 

Mir ist es sehr wichtig, dass das Thema kulturelle Teilhabe für ALLE und somit inklusive und barrierefreie Veranstaltungen auch über die Kampagne hinaus präsent bleiben und irgendwann ganz selbstverständlich werden. Deswegen möchte ich durch Beratung und Sensibilisierung zu einem nachhaltigen Austausch zwischen Veranstaltenden, öffentlichen und freien Fachstellen der Behindertenarbeit und natürlich zwischen Menschen mit und ohne Behinderung beitragen.
Ganz besonders möchte ich auf unsere Online-Fortbildungsreihe “Barrierefreie Kulturarbeit” hinweisen und Euch herzlich dazu einladen.
Mit großer Vorfreude auf alle unsere Aktionen wünsche ich Euch nun viel Freude mit dem POP FÜR ALLE-Magazin und freue mich auf ein persönliches Kennenlernen!

Mit den besten Grüßen
Hansi Mühlbauer

Schreibt Hansi eine Mail