Ich bin viel in Nürnberg unterwegs und falle oft auf, weil ich mit meinem Blindenstock skate. Deswegen werde ich sehr oft angesprochen, manchmal 4-5 Mal am Tag. Das kann auch mal nerven, weil es oft dieselben Fragen sind. Am meisten nervt es mich, wenn Leute zu mir sagen, dass sie Mitleid mit mir haben. Deswegen habe ich mal einen Film produziert, um dieses komische Bild über mich abzulegen.  

Wenn gerade kein Corona ist, gehe ich gerne auf Festivals (Summer Breeze, Rock Im Park, …) und am liebsten auf Konzerte von lokalen Bands. Generell mal wieder ein Konzert besuchen, ein ordentlicher Moshpit … das fehlt mir grad schon sehr. 

Online-Konzerte sind nicht so meins. Aber ich besuche ab und zu auf Twitch eine Veranstaltung „Künstlerisches Zeichnen“. Das ist cool, weil die Künstlerin da immer gut beschreibt, was passiert und wie und was sie grad zeichnet (Anm. d. R.: Audiodeskription). 

Inklusion muss von beiden Seiten kommen. Ich als Betroffener muss offen sein, mich zu inkludieren. Aber die Gesellschaft muss auch offen dafür sein. Das ist für beide Seiten nicht immer einfach. Ich finde Inklusion ist der richtige Weg, aber manchmal sind besondere Maßnahmen speziell für Menschen mit Behinderung auch wichtig und nötig. Mir hat es immer gut getan viel unter Gleichaltrigen ohne Behinderung zu sein, aber eine Ausbildung an einer Blindenschule war für mich trotzdem wichtig.

Hier sieht man Hansi beim Skateboardfahren am Kornmarkt in Nürnberg. Hansi grindet dabei mit dem Skateboard auf einem Marmorblock. Dabei hat er einen Blindstock in der Hand. Man sieht dass er sehr schnell fährt.
Hansi Interview mit dem CURT MAGAZIN