Listen to the man in blind!
Dieser Spruch, angelehnt an Mr. Johnny Cash’s: “Listen to the men in black”, stand auf dem T-Shirt, das mir meine Bandkollegen zu unserem ersten Konzert geschenkt haben.
Ich bin seit meinem zweiten Lebensjahr blind und Musik war und ist mir sehr wichtig. Als ich als Jugendlicher meine Lieblingsbands über Kopfhörer hörte, stellte ich mir vor, dass ich der Sänger bin, dachte dann aber immer, ein blinder Mensch gehört doch eher hinter das Schlagzeug.
Als ich dann, über Umwege, 2010 Frontmann und Sänger der Band „The Dehydrators” wurde, war dieser Gedanke, den ich mir selbst verordnet hatte, relativ schnell aus meinem Kopf verbannt. Dabei halfen mir die guten Reaktionen und Rückmeldungen der Menschen auf unseren Konzerten und natürlich auch die meiner Bandkollegen, die zu meiner Verwunderung solche Gedanken nie hatten. Nur ich dachte, es sieht evtl. komisch aus, wie ich mich auf der Bühne bewege und es wäre besser, wenn die Leute von meiner Behinderung wüssten.
Daher haben wir auch anfangs einen Blindenstock zum Mikrofonständer umgebaut und ich habe auf den Konzerten auch immer erwähnt, dass ich blind bin. Dies tue ich mittlerweile nicht mehr. Ich fühle mich sehr wohl und selbstbewusst auf der Bühne. Mit der Angst als Mensch mit einer Behinderung nicht Frontmann sein zu können, hatte ich mir also selbst eine Einschränkung erschaffen. Tut das nicht!